Queere Sichtbarkeit ist mehr als Symbolik – sie ist politisch, lebenswichtig und nicht verhandelbar.
In einer Zeit, in der queerfeindliche Narrative weltweit zunehmen, braucht es klare Zeichen: Queere Menschen gehören in die Mitte der Gesellschaft – in Politik, Kultur, Bildung und Stadtbild. Doch diese Sichtbarkeit ist nicht selbstverständlich. Sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Kämpfe – und bleibt auch heute angreifbar.
Unsichtbarmachen hat System
Diskriminierung im Alltag ist Realität – in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Amt. Besonders trans und nicht-binäre* Menschen werden systematisch übersehen oder ausgelöscht:
- Wenn geschlechtsneutrale Sprache verweigert wird
- Wenn queere Perspektiven aus Lehrplänen gestrichen werden
- Wenn queere Lebensrealitäten in Behörden schlicht nicht vorgesehen sind
Wer queere Identitäten unsichtbar macht, macht sie verletzbar.
Wien muss Vorbild bleiben
Wien hat sich zur Regenbogenhauptstadt entwickelt – doch dieser Status ist kein Selbstläufer.
Sichtbarkeit darf nicht auf den Pride-Monat beschränkt sein. Sie muss das ganze Jahr über politisch, kulturell und räumlich erlebbar bleiben. Queere Kulturprojekte, Safer Spaces, Bildungsinitiativen – sie alle machen Vielfalt im Alltag sichtbar. Und sie brauchen politische und finanzielle Sicherheit.
Wir fordern:
Eine stadtweite Kampagne
für Gleichstellung, Antidiskriminierung und Sichtbarkeit im öffentlichen Raum
Gesicherte Förderungen
für queere Kultur-, Bildungs- und Sozialprojekte
Nachhaltige Maßnahmen zur Sichtbarkeit
queeren Lebens im Stadtbild – über den Pride-Monat hinaus
Stärkere mediale und politische Repräsentation
queerer Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen
Ausbau und Erhalt von Safer Spaces
für queere Menschen – als geschützte Orte in einer offenen Stadt
Wieder ein internationales Queeres Filmfestival für Wien
als starkes kulturelles und politisches Zeichen für Vielfalt und Sichtbarkeit